Teneriffa. Natur,Wandern und entspannte Eindrücke
- Naila S.

- 28. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Juni
Teneriffa war für uns eine spontane Entscheidung. Wir wollten raus, nochmal Sonne tanken, etwas aktiv sein, aber ohne großen Trubel. Im November hat sich die Insel dafür als ziemlich ideal herausgestellt.

Wandern auf Teneriffa: Vielseitig, ruhig, eindrücklich
Die Insel bietet unzählige Wanderrouten,von kurz und gemütlich bis hin zu lang und fordernd. Wir haben einige davon ausprobiert und viele verschiedene Seiten der Landschaft kennengelernt.
Los Pedregales
Eine eher anspruchsvolle Tour, aber gut machbar. Der Weg war abwechslungsreich, teils steinig, teils grün. Man kam ins Schwitzen, aber genau das wollten wir auch. Die Ausblicke waren offen, klar, weit.
Carrizales
Die Wanderung bei Carrizales führte uns ziemlich weit nach oben. Immer wieder hatten wir freie Sicht auf das Meer und die umliegenden Hänge.

Viel Grün, viel Natur. Besonders auffällig war die Vielfalt an Pflanzen.
Und wir haben einige Vögel gesehen, die die Höhenlagen offenbar genauso lieben wie wir. Der Weg selbst war stellenweise schmal, aber gut begehbar. Es war ruhig dort oben. Man konnte einfach mal stehen bleiben, schauen und durchatmen.
Sendero Cuevas Negras (Los Silos)


Ein Weg, der durch Fels, Wald und Geschichte führt. Die Strecke verläuft über alte Verbindungswege zwischen Dörfern. Man spürt noch ein wenig von dem, was früher Alltag war. Landschaftlich abwechslungsreich und angenehm ruhig.
Parque Rural de Teno
Hier waren wir mehrfach unterwegs. Das Teno-Gebiet bietet verschiedene Routen. Alle haben gemeinsam, dass sie Natur pur bieten. Teilweise bergig, mit Blick aufs Meer.



Dann wieder dichter Wald. Die Vegetation ist üppig, aber nicht überladen. Einfach eine Gegend, in der man gern Zeit draußen verbringt.
Roques de García
Ein Ort, der wirklich aus der Reihe fällt. Felsformationen in allen Größen und Formen. Steinig, trocken, fast mondähnlich. Die Wanderung dort hatte etwas Rohes. Wenig Schatten, viel Weite, viel Wind. Besonders am Nachmittag war das Licht schön, und die Landschaft wirkte fast filmreif.
Teide-Nationalpark
Der Plan war, früh morgens hoch zum Teide zu fahren und gegebenenfalls mit der Seilbahn ein Stück nach oben zu gelangen. Vor Ort war aber schon alles voller Reisebusse und Menschen.



Wir haben schnell gemerkt, das wird nicht unser Ding. Zusätzlich hing dichter Nebel über dem Berg. Also haben wir umgeplant und stattdessen eine längere Wanderung in der Umgebung gemacht. Kein Gipfelblick, dafür eine intensive, ruhige Runde durch eine raue, fast karge Landschaft. Auch das hat seinen Reiz.
Puerto de la Cruz: Ein Tag in der Stadt

Wir haben einen Tagesausflug nach Puerto de la Cruz gemacht, ohne großen Plan, einfach mal schauen. Die Stadt hat uns positiv überrascht.


Kleine, gepflegte Gassen, viel Leben, aber kein Lärm. Cafés mit schlichten Tischen draußen. Dazu das warme Wetter, das genau richtig war. Wir haben lange in einem Café gesessen, Karten gespielt, Leute beobachtet und einfach die Atmosphäre genossen.
Es war gemütlich, entspannt, unkompliziert. Die Preise auf den Kanaren sind übrigens deutlich günstiger als in Deutschland. Und trotzdem leidet die Qualität kein bisschen darunter,weder beim Kaffee noch beim Essen oder bei Snacks zwischendurch.

Sehenswürdigkeiten in Puerto de la Cruz
Puerto de la Cruz bietet eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, die den Charme der Stadt ausmachen:
Lago Martiánez: Ein beeindruckender Komplex aus Meerwasserpools, entworfen vom kanarischen Künstler César Manrique. Die Anlage ist nicht nur zum Schwimmen geeignet, sondern auch ein architektonisches Highlight.
Botanischer Garten: Der Jardín de Aclimatación de La Orotava beherbergt über 4.000 Pflanzenarten aus aller Welt und bietet einen ruhigen Ort zum Verweilen.
Plaza del Charco: Der zentrale Platz der Stadt ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Umgeben von Cafés und Restaurants lädt er zum Verweilen ein.
Castillo de San Felipe: Eine historische Festung aus dem 17. Jahrhundert, die heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird.
Hotel und glutenfreies Essen
Unser Hotel war das Taoro Garden in Puerto de la Cruz. Schon etwas älter, aber mit schöner, grüner Anlage, zwei Pools, Tennisplatz und direktem Zugang zum Stadtpark Parque de la Sortija. Der eignet sich auch gut für sportliche Einheiten.
Das Personal im Hotel war besonders aufmerksam und hilfsbereit. Da ich Zöliakie habe, bin ich bei Reisen auf gute, glutenfreie Versorgung angewiesen. Und auf Teneriffa war das überhaupt kein Problem. Im Hotel bekam ich täglich eine individuelle Menükarte. Das Essen wurde frisch und separat für mich zubereitet.
Aber nicht nur im Hotel, sondern auch sonst haben wir auf Teneriffa sehr gute Erfahrungen gemacht, gerade auf den spanischen Inseln. Ob Kanaren oder Balearen: Glutenfreie Ernährung ist mittlerweile kein Ausnahmefall mehr. In Supermärkten gibt es eine breite Auswahl an glutenfreien Produkten – gut gekennzeichnet und leicht zu finden. Auch viele Restaurants bieten entsprechende Gerichte an oder sind bereit, Speisen individuell anzupassen. Oft findet man sogar einen Hinweis auf der Karte. Das macht das Reisen mit Zöliakie deutlich entspannter.
Kulinarisches auf Teneriffa
Was man auf der Insel fast überall bekommt, sind die Papas arrugadas – kleine, gesalzene Kartoffeln mit Schale, die in stark salzigem Wasser gekocht werden. Serviert werden sie mit Mojo rojo (leicht scharf) oder Mojo verde (frisch und kräuterig).
Wer Salz mag, wird diese Spezialität lieben. Sie stehen fast überall auf der Karte und gehören einfach dazu,ob im Restaurant oder in einer kleinen Tapa-Bar.
Parque Rural de Anaga und mehr
Der Parque Rural de Anaga war nochmal eine ganz andere Erfahrung. Viel grüner, dichter, feuchter, fast wie ein Dschungel, nur auf europäisch.

Die Ausblicke in die Täler, die wechselnde Vegetation: Das war eine der Touren, bei der man ständig stehen bleibt, weil sich das Bild immer wieder verändert.
Rund um die Iglesia de Santa Ana haben wir zudem noch schöne kleine Gassen entdeckt – mit alten Häusern, vielen Pflanzen und ruhigen Momenten.



Ein guter Ort, um durchzulaufen und einfach nichts zu müssen.
Reisezeit und Wetter
Teneriffa gilt als Ganzjahresziel mit mildem Klima. Dennoch gibt es je nach Aktivität und persönlichen Vorlieben optimale Reisezeiten:
Badeurlaub: Die Monate April bis Oktober gelten als ideal. In dieser Zeit ist das Wetter beständig warm und trocken, mit Temperaturen zwischen 24 und 30 °C. Die Wassertemperaturen liegen angenehm zwischen 20 und 24 °C.
Wandern und Aktivurlaub: Für Wanderungen und Trekkingtouren eignen sich besonders der Frühling (März bis Mai) und der Herbst (Ende Oktober bis November). Die Temperaturen sind dann angenehm mild, meist zwischen 20 und 25 °C, und es gibt weniger Touristen auf den Wegen.
Wir selbst waren im November auf Teneriffa und hatten durchweg gutes Wetter. Durchschnittlich etwa 23 Grad, in der Sonne fühlte es sich schnell wie 27 oder 28 an. Perfekt, um zu wandern, aber auch, um mittags am Pool zu liegen. Die Luft war klar, das Meer ruhig – und vor allem: Es war angenehm leer. Kein Massentourismus, keine überfüllten Orte. Genau das hat uns besonders gut gefallen.
Fazit
Teneriffa im November war für uns eine gute Entscheidung. Kein überladenes Programm, keine Erwartungen – einfach Insel erleben, draußen sein, genießen.


Die Kombination aus Ruhe, Natur, Bewegung und gutem Essen war genau richtig. Und weil alles unkompliziert war, vom glutenfreien Essen bis zur Preisstruktur, war die Reise angenehm unaufgeregt.
Ein ehrlicher Tipp für alle, die gern wandern, die Natur mögen und einfach mal wieder raus wollen.



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