Garden Route, ein Bilderbuch voller Natur, Weite und echter Eindrücke
- Naila S.

- 25. Sept.
- 25 Min. Lesezeit
Die Garden Route in Südafrika. Schon der Name klingt nach Abenteuer. Und tatsächlich: so viele Panoramen, so viele Momente, die man am liebsten festhalten würde. Obwohl ich schon einiges von der Welt gesehen habe, hat mich diese Reise besonders berührt. Die Landschaft ist so abwechslungsreich, dass man manchmal glaubt, mehrere Länder auf einmal zu durchqueren. Und dann die Tierwelt. Affen am Straßenrand, Pinguine im Wasser, Vögel in Farben, die ich in Europa noch nie gesehen habe. Meine Kamera war ständig griffbereit. Jeder Blickwinkel schien es wert, eingefangen zu werden.
Vor der Reise hatte ich mich wochenlang vorbereitet. Blogs gelesen, Videos geschaut, Karten studiert. Ich wollte nicht einfach nur hinfahren, sondern verstehen, was mich erwartet. Gleichzeitig war klar: Nicht nur die bekannten Stopps sollten es sein. Natürlich gehören die Klassiker dazu. Aber mein Herz schlug für die kleinen Orte, die man nicht in jedem Reiseführer findet. Für Momente, in denen man stehenbleibt, hinsieht und spürt, dass genau dieser Augenblick bleibt.
Auch bei unseren Unterkünften habe ich bewusst gewählt. Fast alles über Airbnb, nie einfach irgendein Bett, sondern Orte mit Charakter. Unterkünfte, bei denen man beim Ankommen sofort weiß: Hier bleibe ich gerne. Sauberkeit, Lage, Atmosphäre, all das war mir wichtig. Am Ende war jede Unterkunft ein kleines Erlebnis für sich, ein Teil der Reise.
Erster Stopp: Stellenbosch, Paarl und ein Abstecher nach Franschhoek
Unser erster Halt war Stellenbosch. Streng genommen gehört die Stadt noch nicht zur Garden Route, aber für mich war es der Startpunkt. Leider spielte das Wetter nicht mit. Regen, graue Wolken, kaum Sicht. Die geplante Tour fiel buchstäblich ins Wasser. Dabei hatte ich mich sehr auf die Weingegend gefreut, auf die Landschaft drumherum und die besondere Atmosphäre des Ortes.
Übernachtet haben wir in Paarl, nur eine halbe Stunde entfernt. Die Unterkunft war ein echter Volltreffer. Liebevoll eingerichtet, mit grünem Garten, Sitzplätzen im Freien und einer Gastgeberin, die uns sofort willkommen hieß.





Paarl selbst hat mit seinem riesigen Granitfelsen, dem Paarl Rock und den ruhigen Straßen einen besonderen Charme. Weniger touristisch als Stellenbosch, dafür entspannter und ursprünglicher.
Richtig schön fanden wir auch die Restaurants in Paarl. Viele sind mit viel Liebe eingerichtet und haben eine tolle Atmosphäre. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns das Cucina Di Giovanni at Laborie, wo wir einen wunderschönen Abend verbracht haben. Ein anderes Highlight war das Knus Karoo Kombuis, super gemütlich eingerichtet, mit tollem Service und insgesamt sehr beliebt. Das Restaurant ist hervorragend bewertet und entsprechend gut besucht. Für meinen persönlichen Geschmack war das Essen allerdings etwas zu fettig und süß.
Aber mir ist bewusst, dass genau so Speisen bei vielen beliebt sind , deshalb würde ich es trotzdem empfehlen.
Direkt an der Anlage startet außerdem eine sportliche Aktivität, die wir richtig cool fanden: die Paarl Trails – Bovenland, die man mit dem Bike abfährt.
Unterwegs sind wir auch durch Franschhoek gefahren. Ein kleines Tal, das von französischen Hugenotten geprägt wurde und bis heute für seine Weingüter bekannt ist. Das Highlight dort ist die kleine Bahn, die gemütlich von Weingut zu Weingut fährt, die Franschhoek Wine Tram. Für uns war es nur ein kurzer Eindruck, aber selbst im Vorbeifahren wirkte der Ort mit seiner Lage zwischen Bergen und Reben sehr besonders.
Clarence Drive. Underrated und atemberaubend

Am nächsten Tag fuhren wir über den Clarence Drive in Richtung Hermanus. Diese Straße gehört für mich zu den schönsten Strecken überhaupt. Sie zieht sich direkt an der Küste entlang, rechts die Berge, links der Ozean. Immer wieder öffnen sich Ausblicke, bei denen man automatisch langsamer fährt oder kurz anhält. Allein die Fahrt war schon ein Erlebnis, bevor wir überhaupt in Hermanus angekommen sind.



Und das Beste:
Der Clarence Drive ist eigentlich nur bei Einheimischen und bei Reisenden bekannt, die abseits der typischen Garden-Route-Strecke unterwegs sind. Entsprechend ruhig war es stellenweise, wir waren oft fast allein auf der Straße. An kleinen Parkplätzen standen Foodtrucks mit Kaffee oder Snacks, ideal für eine Pause mit Aussicht.
Hermanus & De Kelders. Wale, Klippen und Gelassenheit
Hermanus ist vor allem für seine Wale bekannt. Zwischen Juni und November hat man hier die Chance, sie direkt von der Küste aus zu beobachten. Wir waren Ende März dort, also außerhalb der Saison. Auch wenn wir keine Wale gesehen haben, Hermanus ist trotzdem ein schöner Ort. Es gibt Spazierwege entlang der Klippen, kleine Cafés mit Blick aufs Meer und viel Küstenfeeling.
Wir sind den Cliff Path Hiking Trail gelaufen. Ein sehr entspannter Weg, fast durchgehend am Wasser entlang. Wale ließen sich zwar nicht blicken, dafür hatten wir die Ruhe und die Landschaft ganz für uns.


Übernachtet haben wir nicht direkt in Hermanus, sondern in De Kelders, einem kleinen Ort ganz in der Nähe. Viel ruhiger, kaum Tourismus, wahnsinnig nette Menschen. Ich hatte vorher kaum etwas über diesen Ort gefunden, aber ich war begeistert. Hier spürt man dieses echte Südafrika. Es war still, friedlich und unsere Unterkunft lag ganz ruhig – perfekt zum Durchatmen. Man kann dort wunderbar joggen oder mit dem Fahrrad an der Küste entlangfahren. Auch ohne große Sehenswürdigkeiten hat De Kelders genau dadurch überzeugt.


Walker Bay Nature Reserve
Ein echtes Highlight war für mich das Walker Bay Nature Reserve. Schon auf den Bildern bei Google hatte ich mich verliebt. Und in echt war es noch schöner. Der Strand zieht sich über viele Kilometer, weißer Sand, dahinter Dünen, davor das Meer. Weit und unberührt. Ich konnte nicht aufhören, die Natur zu bestaunen.




Das Schöne hier: es ist nicht überlaufen. Wir waren fast allein unterwegs und konnten die Ruhe vollkommen genießen. Der Zugang liegt nur ein paar Minuten von De Kelders entfernt. Mit der Africa Wild Card ist der Eintritt kostenlos, sonst zahlt man eine kleine Gebühr. Danach kann man frei durch das Reservat spazieren. Perfekt für lange Strandspaziergänge, zum Joggen oder einfach, um sich treiben zu lassen. Für mich einer der Orte, die man auf der Strecke nicht verpassen sollte.
Cap Agulhas & Struisbaai, wo zwei Ozeane sich treffen
Ein Stück weiter südlich liegt Cap Agulhas, der südlichste Punkt Afrikas. Der Ort selbst ist klein, aber charmant. Hier treffen Atlantik und Indischer Ozean aufeinander und man spürt sofort, dass dieser Ort etwas Besonderes ist. Man kann den Leuchtturm hinaufsteigen und wird mit einem weiten Blick über die Küste belohnt.
Nicht weit entfernt liegt Struisbaai. Der Strand dort scheint kein Ende zu nehmen. Weißer Sand, blaues Wasser und kaum Menschen. Perfekt für einen Spaziergang, ein Picknick oder einfach, um die Ruhe zu genießen. Für uns war es einer dieser Orte, an denen man ganz automatisch länger bleibt, als man eigentlich geplant hatte.
Swellendam & Natur pur
Nach den ersten Stopps kamen wir ohne große Erwartungen nach Swellendam. Der Ort stand einfach als nächster Punkt auf unserer Route, mehr nicht. Umso schöner war es dann, dort ein paar wirklich gute Möglichkeiten zum Wandern und Erkunden zu finden. Besonders im Marloth Nature Reserve, wo die Wege noch ganz naturbelassen sind. Mal liegt ein Baum quer über dem Pfad, mal klettert man über Wurzeln. Genau das macht für mich den Reiz aus.
Auch den Bontebok Nationalpark haben wir besucht. Lustigerweise haben wir die meisten Tiere gleich am Eingang gesehen. Im Park selbst war es dann deutlich ruhiger, und es war ein bisschen schade, dass wir auf dem restlichen Weg kein einziges Tier mehr entdeckt haben. Trotzdem haben wir eine kleine, schöne Wanderung dort gemacht, die den Abstecher lohnenswert machte. Hätten wir Eintritt gezahlt, wären wir wahrscheinlich enttäuschter gewesen. Mit der Africa Wild Card war es aber ein netter Besuch, wenn auch kein Muss.


Auf dem Weg zu unserer Unterkunft fuhren wir durch kleine Gassen, in denen wir das erste Mal ein etwas unwohles Gefühl hatten. Tagsüber war es kein Problem, aber uns war schnell klar, dass wir im Dunkeln lieber nicht mehr unterwegs sein würden und an diesem Abend frühzeitig einkehrten.
Die Unterkunft selbst war dafür umso schöner.

Ein Gästehaus mitten in einem liebevoll angelegten Garten, so ruhig, dass man sofort abschaltet. Es gab alles, was man brauchte, und zusätzlich konnte man ein typisches Braai-Menü dazu buchen.

Braai ist in Südafrika so etwas wie Grillen, aber viel mehr Tradition und Zusammensein.

Das Fleisch wird über Holzfeuer zubereitet, dazu gibt es verschiedene Beilagen. Es ist weniger ein schnelles Essen als vielmehr ein Erlebnis, das man gemeinsam genießt.
De Hoop Nature Reserve
Von Swellendam aus ist das De Hoop Nature Reserve gut zu erreichen. Für uns war es auch der Hauptgrund, warum wir dort einen Stopp eingelegt haben. Die Fahrt dorthin dauert etwa eine Stunde und führt über kleinere Straßen, zum Teil auch Schotter, bis man in einer sehr ruhigen und abgeschiedenen Gegend ankommt. Genau das macht den Park besonders, denn er liegt weit abseits der klassischen Touristenrouten.
Der Park ist groß, insgesamt umfasst er rund 34.000 Hektar Land und 5.000 Hektar geschütztes Meeresgebiet. Er ist in zwei Abschnitte geteilt. Oben, direkt am Eingang, gibt es ein Restaurant und verschiedene Unterkünfte. Dort starten mehrere Trails, und genau in diesem Bereich haben wir die meisten Tiere gesehen.


Zebras, Paviane, Antilopen, Bonteböcke und ganz viele Strauße, die laufen einem hier schon kurz nach der Einfahrt über den Weg.

An der Küste unten dagegen sieht man diese Tiere kaum. Dort geht es eher um die Landschaft und die Weite.


Der Park ist in zwei Abschnitte geteilt. Oben, direkt am Eingang, gibt es ein Restaurant und verschiedene Unterkünfte. Von dort starten mehrere Trails, die unterschiedlich lang und schwer sind. Man kann sich auch ein Fahrrad leihen und einige Wege mit dem Bike abfahren. Wir haben es ausprobiert, mussten aber nach kurzer Zeit wieder umdrehen. Die Fahrräder waren schlicht nicht für die Strecke gemacht, ohne Federung und recht einfach ausgestattet. Schon nach wenigen Minuten ist es uns in den Rücken gefahren. Wir haben die Räder zurückgegeben und uns dann mit dem Auto in Richtung Küste aufgemacht.
Und genau dort wurde es noch einmal abwechslungsreich. Auf der Strecke wechseln sich grüne Ebenen, offene Landschaften und immer wieder Sanddünen ab. Schließlich erreicht man die Küstenlinie. Weißer Sand, Dünen im Rücken, das Meer vor uns. Wir sind einen der markierten Trails gelaufen, rechts die Dünen, links der Ozean und der Blick hinaus aufs Wasser war einfach endlos. Unterwegs haben wir sogar eine kleine Klippschliefer Ratte in den Felsen entdeckt.


Ein winziger Moment, aber genau solche Beobachtungen bleiben hängen.
Mit der Africa Wild Card ist der Eintritt kostenlos, ansonsten zahlt man am Tor eine kleine Gebühr. Für uns war De Hoop einer der schönsten Stopps der ganzen Route. Wegen der Ruhe, der Landschaft und dieser besonderen Mischung aus Dünen, Meer und Weite, die man selten so gebündelt findet.





Übernachten kann man direkt im Park, vor allem in der De Hoop Collection. Dort gibt es eine breite Auswahl, von Selbstversorger-Cottages bis hin zu komfortablen Lodges. Einige Unterkünfte liegen direkt am Vlei, einem See, an dem sich oft viele Vögel beobachten lassen. Wer es einfacher mag, findet auch kleine Häuser oder Campingmöglichkeiten abseits der Hauptanlage. Da die Auswahl begrenzt ist und der Park sehr abgeschieden liegt, lohnt es sich, rechtzeitig zu buchen und vorher zu planen.


Wilderness. Ruhe, Natur und ein Hauch von Magie
Weiter ging es für uns nach Wilderness. Und ich muss sagen, dieser Ort war für mich persönlich ein echtes Highlight auf der Garden Route.

Wilderness hat etwas ganz Besonderes. Die Menschen dort grüßen dich auf der Straße, sind freundlich und das ganz ohne aufdringlich zu wirken. Ich habe mich sofort wohl und sicher gefühlt. Generell hatten wir auf der gesamten Garden Route nie das Gefühl, unsicher zu sein. Nur in wenigen Ecken von Swellendam war ich bei Dunkelheit etwas vorsichtiger.
Besonders im Vergleich zu anderen Orten ist mir Wilderness direkt positiv aufgefallen. In Swellendam sah man hohe Zäune, Kameras und teilweise sogar Stacheldraht, und auch in Orten wie Hermanus war das ähnlich. In Wilderness dagegen waren die Grundstücke oft offen, ohne große Mauern, und man konnte über kleine Wege direkt zu den Häusern oder Höfen gelangen. Das hat sofort für ein anderes Gefühl gesorgt. Ruhiger, entspannter und ein Stück weit unbeschwerter.
Dieses Gefühl hat sich auch bestätigt, als wir abends im Dunkeln noch unterwegs waren. Wir fuhren zu einem Restaurant, stellten unser Auto ganz entspannt in einer kleinen Parkbucht an der Straße ab und hatten dabei keinerlei unwohles Gefühl. Weder beim Aussteigen noch beim Rückweg nach dem Essen. Genau diese Gelassenheit und Sicherheit haben Wilderness für mich zu einem der schönsten Orte auf der Garden Route gemacht.
Unsere Unterkunft dort war ebenfalls ein Highlight. Sie lag traumhaft zwischen der Küste und dem Touws River. Vom Balkon aus hatten wir einen unglaublichen Blick über den Fluss, einfach atemberaubend. Die Hosts waren super freundlich, gaben uns viele Tipps für Ausflüge in der Umgebung und haben den Aufenthalt so noch besonderer gemacht. Alles war zu Fuß erreichbar, und direkt in der Nähe gab es ein ganzes Areal an schönen Restaurants. Wir entschieden uns für das Ilali Restaurant. Sehr stilvoll eingerichtet, mit toller Bedienung und hervorragendem Essen.
Ein schöner Ausflug in Wilderness ist der Half Collared Kingfisher Trail. Der Weg führt entlang des Flusses, über Holzstege und vorbei an Wasserfällen. Unterwegs kann man sogar baden oder mit dem Kanu fahren. Der Trail ist wirklich lohnenswert und dabei nicht zu anstrengend. Neben diesem Weg gibt es in Wilderness aber noch weitere Trails, wie den Giant Kingfisher Trail, den Pied Kingfisher Trail oder den Woodville Big Tree Trail, die alle ihre eigenen Reize haben. Wer also etwas mehr Zeit hat, kann hier viele verschiedene Routen entdecken.
Als kleiner Tipp: Gebt den Namen des Trails direkt bei Google Maps ein. Der eigentliche Startpunkt ist sonst gar nicht so leicht zu finden, und wir standen anfangs etwas ratlos da. In vielen Blogs, Videos oder auch auf Google Maps findet man die Info immer nur unter „Wilderness National Park“. Wir sind also mehrmals dorthin gefahren, aber das hat uns nicht weitergebracht. Es war schlecht ausgeschildert und auch der Mann an der Rezeption konnte uns nicht sagen, wo die Trails starten. Am Wilderness National Park selbst findet man eher Kanufahrten, Bootstouren und Camping, aber nicht den Einstieg in die Wanderwege. Deswegen gebt am besten direkt den Half Collared Kingfisher Trail oder einen anderen Trail eurer Wahl ein und fahrt direkt dorthin. So spart ihr euch die Suche.
Was Wilderness insgesamt so besonders macht, ist die Vielfalt. Auf der einen Seite hat man den Touws River, auf der anderen Seite die Küste mit ihren langen Stränden. Dazwischen liegen Wälder, Berge und kleine Ruheinseln. Es gibt unzählige schöne Gegenden, in denen man unterwegs sein kann, sei es beim Wandern, beim Spazierengehen oder einfach nur beim Genießen der Aussicht.

Wer etwas Action möchte, der kann in Wilderness auch paragliden. Wir hätten es gerne bei Cloudbase Paragliding ausprobiert, denn ich bin mir sicher, es wäre ein unvergessliches Erlebnis geworden. Man startet oben in den Bergen und gleitet hinunter über den langen Sandstrand, allein die Vorstellung klingt schon großartig. Aus gesundheitlichen Gründen war es für uns leider nicht möglich, aber für knapp 56 Euro ist es ein Erlebnis, das wir uns beim nächsten Mal nicht entgehen lassen werden.
Neben all dem Abenteuer hat Wilderness auch wunderschöne Strände.
Der lange Wilderness Beach lädt zu Spaziergängen ein, oft fast menschenleer, mit Blick auf das Meer bis zum Horizont. Wer es etwas versteckter mag, findet kleine Buchten wie Victoria Bay, wo Surfer ihre Wellen suchen. Und von den Aussichtspunkten in den Bergen, etwa am Map of Africa Viewpoint, hat man einen traumhaften Blick auf den Fluss, der sich durch die Landschaft schlängelt, und auf die Küste, die sich in der Ferne verliert.



Knysna, lebendige Stadt am Wasser
Knysna ist ein Ort, der auf fast jeder Garden-Route-Tour auftaucht. Und ja, es ist touristisch und sehr gehypt, aber trotzdem schön. Der Ort liegt direkt an einer Lagune, umgeben von grünen Hügeln. An der Waterfront gibt es viele Restaurants, Cafés und kleine Boutiquen, die immer gut besucht sind. Es ist ein Ort, der viele Menschen anzieht, und man merkt schnell, dass hier einiges auf Tourismus ausgelegt ist.
Wir haben uns dort für eine Bootstour entschieden, in der Hoffnung, Delfine oder Wale zu sehen. Eigentlich wussten wir, dass es nicht die richtige Saison war, aber die Hoffnung war trotzdem groß. Am Ende haben wir keine Delfine oder Wale zu Gesicht bekommen, die Saison war einfach vorbei.
Trotzdem war die Tour auf dem Boot ein echtes Erlebnis. Gestartet sind wir in der Knysna Lagoon, von wo aus es durch die schmale Öffnung zwischen den berühmten Knysna Heads hinaus aufs Meer ging. Dieser Übergang war spektakulär. Dort herrschen extrem starke Strömungen, und das Boot kam ordentlich ins Schwanken. Allein dieser Moment war schon aufregend. Danach fuhren wir weiter entlang der Küste, vorbei am Strand von Brenton-on-Sea bis nach Buffalo Bay. Schon die Ausblicke von dieser Perspektive aus waren wunderschön.




Wale haben wir keine gesehen, aber dafür einige Seerobben, die durchs Wasser glitten, spielten oder einfach faul auf den Felsen lagen. Allein die Fahrt raus auf den Ozean war schon wunderschön und die Perspektive auf die Küste vom Wasser aus nochmal eine ganz andere.
Robberg Nature Reserve, eine Wanderung, die bleibt
Der Rundwanderweg im Robberg Nature Reserve war für mich ein absolutes Highlight. Ich hatte mich schon vorab riesig darauf gefreut, weil ich so viel darüber gelesen hatte und auch einige Freunde, die schon dort waren, meinten, dass es einer der schönsten Orte auf der Garden Route sei. Die Vorfreude war groß und sie wurde nicht enttäuscht.
Man fährt mit dem Auto hoch zum Robberg Hiking Trail Point, so ist es bei Google Maps zu finden, und stellt dort sein Auto ab. Auf dem Parkplatz selbst gibt es kleine Foodtrucks, wo man sich vor oder nach der Wanderung noch einen Espresso, eine Limonade oder einen Snack holen kann. Außerdem gehört das Ganze zur Adventure Zone, wo es auch kleine Holzterrassen mit Bänken und Grills gibt. Schon vom Parkplatz aus hat man eine großartige Aussicht und das ist erst der Anfang.
Direkt am Anfang des Trails kommt man zum ersten Aussichtspunkt, In Memory of Ted and Peggy Gysman, von wo man schon einen fantastischen Blick auf die Küste hat. Etwas weiter gibt es den Seal Viewing Point, wo man die riesige Robbenkolonie sieht. Die Tiere liegen auf den Felsen oder tollen im Wasser herum. Was ich überhaupt nicht erwartet hatte, schon aus der Distanz riecht man die Kolonie extrem. Es stinkt wirklich ziemlich heftig, obwohl man weit oben auf dem Trail läuft und die Robben tief unten im Wasser oder auf den Felsen sind. In dem Moment fand ich es unangenehm, im Nachhinein ist es aber eine lustige Erinnerung, die ich mit diesem Ort verbinde.


Der Trail selbst ist abwechslungsreich und führt über Felsen, teils steile Passagen, wieder hinunter zu Stränden wie dem Witsand Beach. Irgendwann erreicht man dann den Point und später den Island Beach und genau dort wird man noch einmal richtig belohnt. Dieser ultra lange Strand mit feinem Sand und Blick auf die Küste ist einfach traumhaft. Man kann sich dort kurz oder auch länger hinsetzen, verweilen und die Ruhe genießen.

Wir hatten Glück, dass wir in der Nebensaison unterwegs waren. Selbst da war es gar nicht so leicht, einen Parkplatz zu finden, aber auf der Halbinsel selbst hat es sich dann wunderbar verlaufen. Wir hatten an vielen Stellen das Gefühl, fast allein zu sein. In der Hauptsaison dürfte es deutlich voller sein, aber auch dann lohnt sich der Weg.
Insgesamt gibt es drei Varianten des Trails:
Gap Circuit, etwa 2 Kilometer, ungefähr 45 Minuten
Witsand Circuit, etwa 5,5 Kilometer, zwei bis drei Stunden
The Point Circuit, Umrundung der ganzen Halbinsel, etwa 9 Kilometer, vier bis fünf Stunden



Die Ausblicke unterwegs waren spektakulär. Schroffe Küstenlinien, tosendes Wasser, einsame Strände und immer wieder das Gefühl, am Rand der Welt zu stehen. Für mich einer der schönsten Trails, die wir auf der ganzen Reise gemacht haben.





Plettenberg Bay. Meer, Strand und Sonnenuntergänge
Gleich neben Robberg liegt Plettenberg Bay. Der Ort ist bekannt, beliebt und das auch zurecht. Es gibt dort wunderschöne Strände, eine gute Infrastruktur mit vielen Restaurants, Cafés und auch einige sehr luxuriöse Unterkünfte.



Besonders schön fand ich den Sanctuary Beach, ein ruhiger und weitläufiger Strand, perfekt zum Spazierengehen oder einfach nur Sitzen und aufs Meer schauen. Wenn die Sonne untergeht, legt sich oft ein leichter Salznebel über die Bucht und taucht alles in ein weiches Licht.
Ein Stück weiter liegt der Lookout Beach. Auch dieser Strand ist naturbelassen und breit, und bei Ebbe zeigt er ein ganz anderes Gesicht. Dort gibt es außerdem die sogenannte Pensy Shell Bank, eine Sandbank zwischen Meer und Fluss. Es war dort fast vollkommen ruhig, die Stimmung fast schon mystisch.
Was Plettenberg Bay außerdem ausmacht, ist die hervorragende Infrastruktur. Eigentlich ist die auf der ganzen Garden Route gut, aber besonders in Knysna und hier ist es mir stark aufgefallen. Man hat super viele Möglichkeiten, shoppen zu gehen, kleine Boutiquen, Geschäfte, Apotheken, Restaurants, Bars und Cafés. Dazu kommt eine große Auswahl an gesunden Optionen, wie Smoothies oder frische Bowls. Plettenberg Bay ist vielseitig und von den Ausblicken her wirklich beeindruckend, dazu mit Stränden, die zu den schönsten der Route gehören.


Was mir persönlich aufgefallen ist: Die
Freundlichkeit in den Geschäften war nicht ganz so wie zuvor an anderen Orten der Garden Route. In Wilderness zum Beispiel hatte ich das Gefühl, die Menschen sind offener und herzlicher. In Plettenberg Bay wirkte es für mich etwas distanzierter, was sicher auch am Massentourismus liegen kann. Vielleicht habe ich da auch einfach einen falschen Eindruck bekommen oder war nach Wilderness schon etwas verwöhnt. Das mag jeder selbst für sich erleben. Für mich war Plettenberg Bay aber trotzdem wunderschön und absolut sehenswert.
Spannend ist auch, dass Plettenberg Bay nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Auswanderern sehr beliebt ist. Viele Menschen aus Europa, besonders aus Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden, haben sich hier niedergelassen. Dazu kommen wohlhabende Südafrikaner, die Plett (wie es oft genannt wird) als Ferienort nutzen. Das erklärt auch die gepflegten Wohngegenden, die luxuriösen Unterkünfte und die hohen Immobilienpreise. Gleichzeitig gibt es gute Schulen, medizinische Versorgung und viele Freizeitmöglichkeiten wie Golfplätze. All das macht Plettenberg Bay zu einem Ort mit sehr hoher Lebensqualität.
Auch wir hatten dort eine wirklich tolle Unterkunft, wieder über Airbnb gebucht. Ausstattung, Komfort, Lage, alles war hervorragend.


Und das muss man Plettenberg Bay auf jeden Fall hoch anrechnen: Die Unterkünfte sind hier oft sehr luxuriös und heben sich damit deutlich von vielen anderen Orten entlang der Garden Route ab.
Nature’s Valley, der Geheimtipp
Ein Ort, den ich jedem ans Herz legen würde, der die Natur liebt und auch gerne mal abseits des Massentourismus unterwegs ist, ist Nature’s Valley. Es ist ein bisschen versteckt und nicht direkt mit dem Auto zu erreichen. Man läuft ein Stück zu Fuß, bevor man ankommt, und der Weg lohnt sich allemal.
Der Strand wirkt wild und ungezähmt, die Natur drumherum intensiv und ursprünglich. Wälder reichen fast bis ans Wasser, die Wellen schlagen kräftig auf den Sand, und die ganze Umgebung fühlt sich unberührt an. Es ist einer dieser Orte, an denen man sich klein fühlt und gleichzeitig ganz frei.
Das Beste daran: Man begegnet hier kaum anderen Menschen. Wir hatten das Glück, tatsächlich niemanden auf dem Weg anzutreffen. Wir waren komplett allein und konnten die Ruhe genießen. Genau das hat die Stimmung noch einmal verstärkt.
Nature’s Valley ist für mich ein kleiner Geheimtipp für alle, die ein paar Stunden absolute Ruhe suchen und sich gerne in ursprünglicher Natur verlieren.
Storms River & Tsitsikamma Nationalpark – Abenteuer und Wildnis
Der Tsitsikamma Nationalpark war für mich ein weiterer Höhepunkt. Wandern, Wasserfälle, wilde Küste, hier kommt alles zusammen. Eigentlich wollten wir die berühmte Suspension Bridge sehen, die über die Flussmündung des Storms River führt

Und da kommen wir auch schon zu dem Problem. Genau in dem Zeitraum, als wir dort ankamen, rollten gleich mehrere Reisebusse an und ließen die Touristen heraus. Es war plötzlich voll, eng, Gedränge überall. Ich denke fast, dass das dort fast immer so ist, weil es eben ein sehr gehypter Spot ist, den die meisten Reisenden auf ihrer Garden-Route-Tour ansteuern, um zumindest einmal die Brücke gesehen zu haben. Für uns war klar: Nur zur Brücke laufen, Foto machen, wieder umdrehen, das war nicht das, was wir wollten. Also haben wir spontan entschieden, die Brücke auszulassen und umzukehren.
Eigentlich hatten wir vor, den Otter Trail ein Stück zu laufen, aber aus gesundheitlichen Gründen war das leider nicht möglich, wie beim Paragliding zuvor. So konnten wir nur ein kleines Teilstück mitnehmen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass der Otter Trail spektakulär ist. Die Ausblicke und auch die Strecke an sich sind sicher ein Erlebnis, wenn man die Zeit und auch die Fitness dafür hat.
Der Trail erstreckt sich über mehrere Etappen, und man muss ihn nicht komplett gehen. Wer möchte, kann auch nur einzelne Abschnitte laufen. Wer sich für die gesamte Strecke entscheidet, kann unterwegs Zwischenstopps einlegen und dort in einfachen Hütten übernachten. Wichtig ist allerdings, dass man frühzeitig plant und bucht, da die Anzahl an Plätzen sehr begrenzt ist. Reservierungen laufen über SANParks, und dort findet man auch alle nötigen Infos.
Otter Trail – harte Fakten
Länge: rund 42 Kilometer
Dauer: 5 Tage, 4 Übernachtungen
Start: Storms River Mouth im Tsitsikamma Nationalpark
Ziel: Nature’s Valley
Übernachtungen: einfache Hütten mit Küche und Sanitäranlagen, keine Luxusunterkünfte
Buchung: ausschließlich über SANParks, Plätze sehr begrenzt und oft Monate im Voraus ausgebucht
Stattdessen haben wir spontan einen andereen Trail gemacht, kleinere Wege entdeckt und dabei festgestellt, dass es noch so viel mehr zu sehen gibt. Der Tsitsikamma Park bietet unzählige Möglichkeiten, von Canyoning über Kajakfahren und vielem mehr.

Beim Verlassen des Tsitsikamma Parks fuhren wir übrigens an einer großen Herde Paviane vorbei. Das war ziemlich beeindruckend, die Tiere waren unglaublich agil und haben einiges an Unterhaltung geboten, während sie am Straßenrand herumtobten.


Letzte Etappen – St. Francis Bay & Jeffreys Bay
St. Francis Bay
St. Francis Bay ist ein Ort, der sofort ins Auge fällt. Weiße Häuser mit Reetdach, kleine Kanäle, die sich durchs Viertel ziehen, fast wie eine südafrikanische Version von Venetian Island in Florida. Alles wirkt ruhig, gepflegt und ein bisschen mondän. Man spürt, dass hier vieles auf Stil und Harmonie ausgelegt ist, ohne dass es übertrieben wirkt.


Jeffreys Bay
Unser letzter Stopp war Jeffreys Bay, und dort ist die Atmosphäre wieder ganz anders. Lässig, entspannt, fast schon surfermäßig. Die Strände sind endlos und perfekt für lange Spaziergänge, zum Muschelsammeln oder einfach, um den Tag treiben zu lassen.
Ich liebe Muscheln und war begeistert, wie vielfältig und farbenfroh sie hier sind. In Jeffreys Bay habe ich richtig schöne Stücke gefunden, von Schneckenhäuser bis hin zu den verschiedensten Muschelarten. Besonders bekannt ist die Region für Perlemoen (Abalone), Alikreukel (Turban Snail), Pansy Shells und Kaurimuscheln. Jede hat ihren eigenen Reiz und zusammen ergibt das eine unglaubliche Vielfalt.
Es gibt außerdem ein kleines Muschelmuseum, das sich diesem Thema widmet, dazu einen Holzsteg am Strand und einige Angler, die ihr Glück versuchen. Insgesamt war Jeffreys Bay für mich ein Ort voller Ruhe, Freiheit und Raum für Gedanken und gleichzeitig der perfekte Abschluss unserer Reise entlang der Garden Route.
Port Elizabeth
Port Elizabeth selbst hat uns ehrlich gesagt gar nicht gereizt. Wir haben die Stadt komplett ausgelassen und nur für unseren Weiterflug nach Johannesburg genutzt. Das bedeutete, dass unser letzter richtiger Stopp auf der Garden Route tatsächlich Jeffreys Bay war. In Port Elizabeth haben wir lediglich die letzte Nacht verbracht, bevor es für uns nach Johannesburg ging.
Kompakte Reiseübersicht: Garden Route in 2 Wochen
Reisedauer
2 Wochen – ideal, um die Vielfalt der Garden Route zu erleben, ohne in Hektik zu verfallen.
Beste Reisezeit
Die Garden Route ist grundsätzlich ein ganzjähriges Reiseziel. Für optimale Bedingungen empfehlen sich jedoch die Monate Oktober bis April. In dieser Zeit erwarten dich angenehme Temperaturen zwischen 20 und 30 °C, wenig Regen und eine üppig grüne Landschaft. Der südafrikanische Frühling (September bis November) ist besonders reizvoll, da die Natur in voller Blüte steht. Beachte jedoch, dass die Hochsaison von Mitte Dezember bis Mitte Januar mehr Touristen anzieht und Unterkünfte frühzeitig gebucht werden sollten.
Highlights auf der Tour
Clarence Drive: Eine atemberaubende Küstenstraße mit spektakulären Ausblicken auf den Ozean und die Berge.
Walker Bay Nature Reserve: Endlose Sandstrände, beeindruckende Dünenlandschaften und eine friedliche Atmosphäre.
De Hoop Nature Reserve: Eine vielfältige Landschaft aus grünen Hügeln, weißen Sanddünen und dem tiefblauen Meer.
Robberg Nature Reserve: Ein spektakulärer Wanderweg entlang der Küste mit der Möglichkeit, Robben in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
Tsitsikamma Nationalpark: Dichte Wälder, dramatische Küstenlinien und die berühmte Suspension Bridge über den Storms River.
Wilderness: Ein charmantes Örtchen mit entspannter Atmosphäre, ideal für Naturliebhaber und Ruhesuchende.
Jeffreys Bay: Bekannt für seine Muschelvielfalt und ruhigen Strände, perfekt zum Entspannen und Sammeln.
Aktivitäten auf der Garden Route
Auf der Garden Route gibt es unzählige Möglichkeiten, aktiv zu sein und die Natur aus ganz verschiedenen Perspektiven zu erleben. Für mich gehörten die Wanderungen auf den unterschiedlichsten Trails ganz klar dazu, mal kürzer und entspannt, mal anspruchsvoller, aber immer mit grandiosen Ausblicken. Wer Tiere liebt, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten: Zebras, Antilopen, Strauße, Robben, Paviane oder bunte Vögel, die Vielfalt ist riesig und immer wieder taucht etwas Neues auf.
Auch vom Wasser aus lässt sich die Garden Route entdecken. Bootstouren in Knysna oder Plettenberg Bay, Kajakfahrten auf dem Storms River oder Stand Up Paddling in Wilderness zeigen die Landschaft von einer ganz anderen Seite. Wer Glück hat und zur richtigen Saison da ist, kann in Hermanus oder De Kelders Wale beobachten, ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.
Für alle, die ein bisschen Nervenkitzel mögen, gibt es jede Menge Action. Zipline über Schluchten und Wasserfälle im Tsitsikamma Nationalpark, Paragliding in Wilderness mit Blick über die Küste oder sogar Bungee Jumping von der Bloukrans Bridge, der höchsten kommerziellen Bungee Brücke der Welt.
Aber auch die ruhigeren Momente haben ihren Reiz. Ein Picknick an einem einsamen Strand, ein langer Spaziergang bei Sonnenuntergang oder einfach am Wasser sitzen und die Gedanken treiben lassen – genau das macht die Garden Route so besonders.
Kulinarisch hat die Region ebenfalls einiges zu bieten. Ob frische Austern in Knysna, ein typisches Braai, ein Kochkurs mit südafrikanischen Spezialitäten oder einfach ein gutes Abendessen in einem kleinen Restaurant, genießen gehört hier dazu. Und wer es sportlich mag, findet Golfplätze, Reitausflüge am Strand oder die Möglichkeit, in Jeffreys Bay die Surfer zu beobachten oder selbst ein Brett auszuprobieren.
Die Garden Route ist so vielseitig, dass wirklich jeder etwas findet. Von Natur und Bewegung bis zu Genuss und Abenteuer, langweilig wird es hier garantiert nicht.
Autofahren auf der Garden Route
Auf der Garden Route braucht man definitiv ein Auto. Mit dem Mietwagen ist man flexibel, kann anhalten, wo man möchte, und erlebt die Route so richtig. Oft fährt man nur wenige Stunden am Tag, aber die Landschaften unterwegs sind so schön, dass man ständig Stopps einlegt.
Wichtig zu wissen: In Südafrika fährt man auf der linken Straßenseite. Am Anfang ist das etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell daran. Die Straßen entlang der Garden Route sind insgesamt in einem sehr guten Zustand, oft sogar besser als gedacht. Tankstellen gibt es regelmäßig und in den größeren Orten sowieso kein Problem. Gezahlt wird dort meistens beim Tankwart, der auch gleich Ölstand oder Scheibenwischer prüft. Ein kleiner Tipp: Immer ein paar Münzen Trinkgeld bereithalten.
Zur Navigation reicht Google Maps völlig aus, die Internetverbindung war unterwegs fast überall stabil. Was man allerdings einplanen sollte, ist Zeit. Nicht nur wegen der Distanzen, sondern weil man automatisch öfter mal anhalten will, sei es für einen Aussichtspunkt, eine kleine Wanderung oder einfach, um kurz durchzuatmen.
Empfehlung
Auf der Garden Route sollte man sich vor allem eines nehmen: Zeit. Nur so kann man die Orte wirklich genießen. Lieber einen Stopp ein oder zwei Tage länger einplanen, als in einem Turbo-Durchlauf alles abhaken zu wollen.
Man muss auch nicht jeden Ort gesehen haben. Viel wichtiger ist es, die Route an den eigenen Urlaubswunsch anzupassen. Wer gerne wandert und in der Natur unterwegs ist, wird andere Schwerpunkte setzen als jemand, der lieber durch kleine Boutiquen bummelt oder Wert auf kulinarische Highlights legt. Die Garden Route bietet so viel, dass für jeden etwas dabei ist. Entscheidend ist, was einem persönlich wichtig ist.
Unsere Unterkünfte und Restauranttipps auf der Garden Route
Paarl
Unsere Unterkunft
Die Unterkunft in Paarl war einfach mega. Die Gastgeberin war super toll, alles war grün und gepflegt. Wir hatten einen riesigen Garten, einen Pool und mehrere Sitzgelegenheiten im Freien, perfekt, um abends draußen zu sitzen. Die Zimmer selbst waren schlicht, aber sauber, und für uns war das rundum ein Volltreffer.
Unsere Restauranttipps
Cucina di Giovanni at Laborie – wunderschöne Atmosphäre, toller Abend
Knus Karoo Kombuis – super beliebt, stilvoll eingerichtet, amerikanisch-englische Küche, für meinen Geschmack etwas deftig und süß, aber definitiv empfehlenswert
Re.Nature – modernes Café mit frischem, gesundem Angebot
De Kelders
Unsere Unterkunft
In De Kelders hatten wir nur einen Zwischenstopp eingeplant, um Hermanus und das Walker Bay Nature Reserve zu sehen. Die Unterkunft war nicht spektakulär, aber absolut in Ordnung. Sauber, mit Küche, Wohnzimmer und eigenem Parkplatz direkt vor der Tür. Preis-Leistung hat hier absolut gestimmt.
Unterkunft: Lieben Gast
Unsere Restauranttipps
Coffee on the Rocks – perfekte Lage für Kaffee und Kuchen mit Meerblick
J.T.’s Kitchen – gemütlich, authentisch und lecker
Swellendam
Unsere Unterkunft
In Swellendam wohnten wir in einer megaschönen Unterkunft mit Blick auf einen liebevoll angelegten Garten. Alles war sehr stilvoll und mit viel Charme eingerichtet, ein richtig schöner Ort zum Ankommen und Wohlfühlen.




Unsere Restauranttipps
Art de Olivia – ein Kunstcafé mit toller Atmosphäre, liebevoll dekoriert und perfekt für eine kleine Pause
Schoonwinkel – gemütlich, geschmackvoll eingerichtet und eine gute Wahl für ein leckeres Essen
Wilderness
Unsere Unterkunft


Die Unterkunft in Wilderness war eines meiner Highlights. Direkt zwischen der Küste und dem Touws River gelegen, mit einem traumhaften Balkonblick auf den Fluss. Alles war fußläufig erreichbar und die Hosts waren unglaublich freundlich, gaben viele Tipps und machten den Aufenthalt noch besonderer.
Unterkunft: Pearl Moon Boutique Suitesu
Unsere Restauranttipps
Ilali Restaurant – stilvoll eingerichtet, hervorragendes Essen, top Service
The Girls on the Square – schöne Atmosphäre, kreative Küche, sehr zu empfehlen
Plettenberg Bay
Unsere Unterkunft
In Plettenberg Bay hatten wir eine wahnsinnig tolle Unterkunft. Das Apartment war über zwei Etagen, sehr stilvoll eingerichtet, mit einer freistehenden Badewanne und einem spektakulären Ausblick. Besonders die Sonnenuntergänge von dort waren einfach traumhaft, eine Unterkunft, die mir richtig in Erinnerung geblieben ist.




Unsere Restauranttipps
Barrington’s – wunderschön eingerichtet, sehr guter Service und Essen
Market of Maine – Food Hall mit mehreren kleinen Bars und Restaurants
Fika at Market of Maine – healthy food, Bowls, Matcha Latte
Raw Bakery and Coffee Shop – hochwertige Backwaren, auch ideal zum Mitnehmen
Nice Neighbour Café – süßes Café mit healthy food, liegt im Old Nick Village
Old Nick Village – schöne Anlage mit regelmäßigen Märkten, lohnt sich auf jeden Fall
Art de Olivia – schönes Kunstcafé mit besonderem Flair
Schonwinkel – ebenfalls ein liebevoll gestalteter Ort zum Verweilen
Smoothie Bar – frisch, lecker, perfekt für zwischendurch
Crisp and Clean – keine Gastronomie, sondern ein super Service zum Wäschewaschen
Port Elizabeth
Unsere Unterkunft
In Port Elizabeth hatten wir nur eine Übernachtung, bevor es für uns weiterging. Die Unterkunft war modern eingerichtet, mit kleiner Terrasse und sehr sauber. Schade war nur, dass die Küche zwar vorhanden, aber sehr spärlich ausgestattet war. Da hätte man mehr draus machen können. Trotzdem war es eine gute Wahl für eine letzte Nacht und ich kann sie empfehlen.
Mein Fazit zur Garden Route
Ich muss sagen, dass mich die Garden Route wirklich begeistert hat. Die Aussichten waren oft so spektakulär, dass es sich wie ein Panorama angefühlt hat, wie Bilderbuchmomente, die man am liebsten festhalten möchte.
Was mir dabei persönlich noch einmal besonders positiv aufgefallen ist, hängt mit meiner Erkrankung zusammen: Zöliakie. Für alle, die es nicht kennen, das bedeutet, dass man kein Gluten verträgt. Gluten ist ein Eiweiß, das in Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste oder Dinkel vorkommt. Schon kleinste Mengen können Beschwerden auslösen, und das macht das Essen unterwegs oft kompliziert.
Vor der Reise hatte ich mir deshalb Gedanken gemacht, ob das auf der Garden Route schwierig werden könnte. Ich hatte zwar gelesen, dass es an manchen Orten möglich sei, aber so richtig sicher war ich mir nicht. Am Ende war ich aber total überrascht: Es war überhaupt kein Problem. In jedem Restaurant gab es glutenfreie Optionen, in vielen Fällen sogar frisch gebackenes glutenfreies Brot. Ich musste mir nie Sorgen machen und konnte einfach genießen. Dazu kommt, dass ich auch vegetarisch lebe und auch das war an keinem einzigen Stopp ein Problem.
Ein weiterer Punkt, der mich wirklich beeindruckt hat: die Restaurants selbst. Überall, wo wir eingekehrt sind, war die Einrichtung super stilvoll. Oft sah es so exklusiv aus, als hätte ein Innenarchitekt Hand angelegt und das, obwohl es gar nicht unbedingt teuer oder gehoben war. Ich war unglaublich positiv überrascht, wie schön und durchdacht die Restaurants gestaltet waren. Das hat das Essen für mich noch einmal zu einem besonderen Erlebnis gemacht.
Auch die Unterkünfte auf der Garden Route waren durchweg hervorragend. Viele waren ebenfalls stilvoll eingerichtet, oft mit viel Liebe zum Detail. Dazu kam ein Preis-Leistungs-Verhältnis, das man in Europa so kaum findet. Für das, was man bekommt, zahlt man an der Garden Route wirklich faire Preise, und das hat den Aufenthalt noch angenehmer gemacht.
Außerdem hatten wir auf der gesamten Reise keine negativen Erfahrungen. Natürlich kann so etwas immer mal vorkommen, dass ist in Europa oder irgendwo anders auf der Welt nicht anders. Wichtig ist, dass man ein paar Kleinigkeiten beachtet: keine offensichtlichen Wertgegenstände im Auto liegen lassen, nachts nicht zu Fuß durch einsame Straßen laufen und ein bisschen gesunder Menschenverstand. Wenn man diese Regeln beachtet, sollte man sich sicher fühlen. Wir jedenfalls haben uns zu jeder Zeit wohl gefühlt.
Die Kombination aus Landschaft, Naturerlebnissen, den vielen Aktivitäten und dieser Freiheit auch beim Essen und Wohnen hat die Garden Route für mich zu einem meiner schönsten Urlaube überhaupt gemacht.
Und dann war da noch dieses Fernweh
Kaum war ich wieder zu Hause, hatte ich sofort dieses ziehende Gefühl im Bauch: Fernweh. Ich glaube, das beschreibt es am besten. Ich hatte mir Afrika schön vorgestellt, keine Frage, aber das, was ich dort gesehen und erlebt habe, hat alles übertroffen. Diese Natur, diese Weite, dieses Licht und vor allem dieses satte Grün. Ich hätte nie gedacht, dass Südafrika so grün sein kann. Alles wirkte so lebendig, so voller Energie und gleichzeitig so beruhigend.
Es war einer der schönsten Urlaube, die ich bisher gemacht habe. Nicht wegen eines einzelnen Highlights, sondern wegen der ganzen Reise an sich. Und ich weiß jetzt schon: Es war ganz sicher nicht das letzte Mal.
Reisekosten im Überblick -> 2 Wochen Garden Route
Kategorie | Geschätzte Kosten (EUR) |
Flug (Hin- und Rückflug ab Deutschland) | 850 |
Mietwagen (14 Tage, Mittelklasse inkl. Versicherung) | 420 |
Unterkünfte (Airbnb / Gästehäuser, 13 Nächte) | 700 |
Essen und Trinken (Selbstverpflegung & Restaurantbesuche) | 350 |
Eintritte & Aktivitäten (Nationalparks, Wanderungen, Paragliding etc.) | 280 |
Sonstiges (Tanken, Parkgebühren, Snacks, Souvenirs) | 150 |
Gesamtkosten geschätzt: ca. 2.750 Euro pro Person
Mein Tipp
Wenn du schon vor der Reise weißt, welche Nationalparks du unbedingt sehen möchtest, lohnt es sich, vorher kurz durchzurechnen, ob sich die sogenannte Wild Card für dich rentiert. Mit ihr bekommt man freien Eintritt in viele der Nationalparks in Südafrika. Je nachdem, was man alles einplant, kann das am Ende deutlich günstiger sein, als jedes Mal einzeln zu zahlen.
Noch ein kleiner Hinweis
Viele haben mich gefragt, wie genau unsere Route mit den einzelnen Stopps aussah. Deshalb werde ich das Ganze noch einmal in einem separaten Blogbeitrag übersichtlich zusammenfassen. Dort schreibe ich auch, wie lange man an den einzelnen Orten bleiben sollte und warum, wie viel Zeit man zwischen den Orten einplanen muss und gebe außerdem einige Informationen zur Wild Card, welche Parks darin enthalten sind und vieles mehr. Der Beitrag geht in Kürze online, also schaut gerne nochmal vorbei, wenn ihr die komplette Route Tag für Tag sehen möchtet.






Wieder ein unglaublich inspirierender Reisebericht, der sofort Fernweh nach der Garden Route aufkommen lässt, wunderschön, sehr persönlich und unter Berücksichtigung vieler spezieller, nicht touristischer Erfahrungen geschrieben; tolle Unterkünfte, super Preisaufstellung und die wundervollen Bilder von Traumstränden und exotischen Tieren…. Einfach phantastisch!