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Madeira - Wandern, Meer und ganz viel Gefühl

  • Autorenbild: Naila S.
    Naila S.
  • 12. Okt.
  • 14 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Okt.

Das erste Mal, als ich die Insel besucht habe, war im Juni 2025. Kaum aus dem Flughafen raus, hatte ich sofort dieses Gefühl, als wäre ich schon einmal hier gewesen. Irgendwie vertraut, ruhig und gleichzeitig aufregend. Ich nahm mir ein Uber und fuhr nach Machico, wo ich meine erste Nacht verbrachte.

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Ich hatte meine Unterkunft über Booking gebucht (ich verlinke sie euch unten). Der Plan stand schon fest: Am nächsten Morgen wollte ich die Wanderung auf der Halbinsel Ponta de São Lourenço machen.


Ponta de São Lourenço – Die wilde Seite Madeiras


Diese Wanderung war ein absolutes Highlight meiner Reise. Die Halbinsel ist der östlichste Punkt Madeiras und bekannt für ihre windige, raue Landschaft, aber ich hatte Glück. An meinem Tag war es fast windstill und auch nicht überlaufen, was für diese Tour wirklich selten ist.

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Die Wanderung führt etwa acht Kilometer hin und zurück und dauert je nach Tempo drei bis vier Stunden. Sie ist stellenweise etwas anstrengend, aber jede Anstrengung lohnt sich.

Der Weg verläuft über schmale Pfade, vorbei an steilen Klippen mit atemberaubenden Blicken auf das Meer und die umliegenden Felseninseln. Ich bin unterwegs immer wieder stehen geblieben, habe einfach tief durchgeatmet und das Leben genossen.

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Was ich auf Reisen immer wieder spannend finde, ist, wie viele Menschen sich auf Wanderungen völlig unvorbereitet begeben. Auch wenn diese Tour nur drei bis vier Stunden dauert, sollte man sie nicht unterschätzen. Unbedingt genug Wasser und einen kleinen Snack mitnehmen, denn unterwegs gibt es keine Möglichkeit, etwas zu kaufen. Erst am Ende der Route, kurz vor dem Aussichtspunkt, befindet sich eine kleine Bar, wo man etwas trinken oder eine Kleinigkeit essen kann.


Wichtig ist auch das richtige Schuhwerk. Der Weg ist teils steinig und rutschig mit lockeren Kieselsteinen, die schnell unter dem Fuß wegrutschen können. Immer wieder sehe ich Wanderer in dünnen Turnschuhen oder sogar Sandalen/Flip Flop´s und frage mich ehrlich, wie sie das aushalten. Abgesehen davon, dass es unbequem ist, ist es auch gefährlich. Feste Schuhe sind hier also Pflicht.


Am Ende des Trails kann man dann entweder den gleichen Weg zurücklaufen oder mit einem kleinen Boot zurückfahren. Dafür braucht man kein Ticket im Voraus, das lässt sich ganz unkompliziert direkt vor Ort buchen.

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Die Rückfahrt ist eine wunderschöne Ergänzung zur Wanderung, denn vom Wasser aus hat man nochmal eine ganz andere Perspektive auf die Halbinsel. Die schroffen Felsen, das glitzernde Wasser und die Ruhe auf dem Meer sind der perfekte Abschluss für diesen Ausflug.







Nach der Wanderung lief ich noch ein Stück durch Caniçal, einen kleinen, charmanten Ort am Meer. Ich spazierte am Hafen entlang und ließ die Eindrücke der Wanderung wirken. Zurück in Machico setzte ich mich ans Wasser, las ein bisschen und ließ meine müden Füße ausruhen, bevor ich den Abend mit einem Teller Pasta und einem Glas Prosecco ausklingen ließ.

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Die Westtour – ein Tag voller Eindrücke


Am nächsten Tag stand etwas Neues auf dem Plan. Ich hatte mich zum ersten Mal überhaupt dazu überwunden, mich einer geführten Tour anzuschließen, einer Offroad-Tagestour zur Westküste Madeiras. Normalerweise bin ich kein Typ für Reisegruppen, aber diesmal wollte ich es ausprobieren.


Der Tourguide holte mich am Morgen an meiner Unterkunft ab. Ein junger, motivierter Kerl, der die Insel liebt und mit Begeisterung erzählt. Wir waren an diesem Tag zu fünft, inklusive Guide. Zwei Engländerinnen, ein Pärchen aus Polen und ich. Die Stimmung war insgesamt entspannt und offen. Nur ein Fahrgast war leider schlecht gelaunt, aber davon ließ ich mir den Tag nicht verderben.


Sowas kann natürlich immer mal passieren, aber ich finde, man sollte sich davon nicht runterziehen lassen. Mir tat vor allem der Tourguide leid, denn er war super motiviert, hat sich wirklich Mühe gegeben, alle bei Laune zu halten, aber bei dieser einen Person funktionierte einfach gar nichts. Egal, was er versuchte, sie blieb genervt und abweisend. Ich hatte wirklich Mitgefühl mit ihm, denn es gibt einfach Menschen, da kann man machen, was man will, und man bekommt sie trotzdem nicht abgeholt.


Die Tour dauerte rund acht Stunden und führte einmal quer durch den Westen Madeiras.

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Wir hielten an vielen Spots, machten immer wieder kurze Stopps zum Schauen, Fotografieren oder einfach, um die Aussicht zu genießen. Zwischendurch gab es auch eine Offroadfahrt durch dichte Eukalyptuswälder, die richtig Spaß gemacht hat.


Ich saß erst vorne auf dem Beifahrersitz, sollte dann aber nach hinten auf die rechte Seite zu den beiden Engländerinnen wechseln. Dort hielten wir uns an den Metallstangen fest, während der Wagen über Stock und Stein fuhr. Wir lachten die ganze Zeit, weil es uns ordentlich durchgeschüttelt hat.


Während der Tour machten wir auch einen kurzen Abschnitt einer Levada-Wanderung. Das war wirklich wunderschön, denn im Juni stand dort oben alles in voller Blüte, über weite Strecken hinweg leuchtend gelb.

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Zwischen den grünen Hängen, den bunten Pflanzen und dem leichten Nebel, der zwischendurch aufstieg und wieder verschwand, entstand eine ganz besondere Stimmung. Genau dieses Zusammenspiel aus Sonne, Nebel und Farben ist das, was Madeira für mich so einzigartig macht.


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Danach ging es weiter zu unseren nächsten Stopps: Fanal Forest, Seixal, Porto Moniz, Cabo Girão, Ponta do Sol und Serra d’Água u.v.m.

Jeder Ort hatte etwas Eigenes und der Guide erklärte uns unglaublich viel über die Flora, die Inselgeschichte und das Leben der Einheimischen.



Erster Halt: Câmara de Lobos


Ein kleines, traditionelles Fischerdorf mit bunten Booten, engen Gassen und einem ganz eigenen Charme. Winston Churchill soll hier übrigens oft gemalt haben und ehrlich gesagt versteht man sofort, warum.



Ponta do Sol – wo die Sonne zu Hause ist


Weiter ging es nach Ponta do Sol, einem der sonnigsten Orte der Insel. Übersetzt bedeutet der Name auch Punkt der Sonne oder Sonnenpunkt.

Das kleine Küstenstädtchen liegt wunderschön eingebettet zwischen grünen Felsen und dem Atlantik, mit einem traumhaften Strandabschnitt, der vor allem in den Abendstunden ein ganz besonderes Licht hat.

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Bekannt ist Ponta do Sol auch als beliebter Treffpunkt für digitale Nomaden. Seit 2021 gibt es hier das erste Digital Nomad Village Europas.

In Zusammenarbeit mit der Regionalregierung Madeiras wurde ein Ort geschaffen, an dem Menschen aus aller Welt leben und arbeiten können. Es gibt Co Working Spaces, stabiles Internet, regelmäßige Community Events und eine super entspannte Atmosphäre. Viele, die einmal hierher kommen, bleiben oft länger als geplant, weil die Kombination aus Sonne, Meer und Gemeinschaft einfach besonders ist.

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Trotz dieser modernen Entwicklung hat Ponta do Sol seinen ursprünglichen Charme behalten. Zwischen kleinen Gassen, alten Häusern mit bunten Fassaden und gemütlichen Cafés spürt man noch das echte Madeira.



Fanal Forest – Magie zwischen uralten Bäumen


Nach einer kurvigen Fahrt durch die Berge erreichten wir den Fanal Forest, einen uralten Lorbeerwald, der einen ganz besonderen Zauber hat. Überall moosbewachsene Bäume, teils schief, teils bizarr geformt und doch voller Leben. Ich hatte mich sehr auf diesen Ort gefreut, vor allem auf den Nebel, der den Wald oft in eine magische Stimmung taucht. Doch an diesem Tag war blauer Himmel. Ein bisschen schade für die Fotos, aber trotzdem beeindruckend.


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Hier oben leben übrigens auch Kühe, die friedlich zwischen den Bäumen grasen oder einfach liegen und ihre Ruhe genießen, besonders dann, wenn keine Touristen da sind. Es ist ein stiller, mystischer Ort, den man einfach erlebt haben muss. Übrigens wurden im Fanal Forest auch Szenen aus Star Wars The Rise of Skywalker und Ahsoka gedreht.


Ich persönlich finde es nur schade, dass Fanal Forest mittlerweile so wahnsinnig gehyped wird. Gerade durch Social Media ist dieser Ort zu einem echten Trendziel geworden. Ich glaube, dass viele diesen Platz gar nicht besuchen würden, wenn er nicht so oft online zu sehen wäre. Das nimmt ihm ein Stück seiner Ursprünglichkeit, auch wenn er zweifellos wunderschön ist.



Seixal – schwarze Strände und türkisblaues Meer


Nach dem Fanal Forest ging es weiter Richtung Nordküste nach Seixal. Der Weg dorthin war wirklich aufregend. Wir fuhren durch super enge Straßen, die steil bergab führten, und ich glaube, der ein oder andere in unserem Fahrzeug war leicht nervös.


Der Tourguide hat sich dabei natürlich seinen Spaß erlaubt und mich immer wieder mit in die Fahrt einbezogen. Ich durfte entscheiden, ob wir den steilen Weg hinunter oder lieber die lange Kurve nehmen. Und da ich es auch gerne mal etwas risikoreicher mag, habe ich mich natürlich für die steilen Straßen entschieden. Das sorgte für ordentlich Gelächter im Fahrzeug und ein bisschen Nervenkitzel für alle.

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Unten angekommen, erwartete uns einer der schönsten Orte der Nordküste. Seixal ist bekannt für seinen dunklen Sandstrand, der im starken Kontrast zum türkisblauen Wasser steht. Dazu der Blick auf die Berge im Hintergrund und der Wasserfall Véu da Noiva, der dort direkt ins Meer stürzt. Einfach ein wunderschönes Bild.



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Ich mochte die Atmosphäre in Seixal total. Es war lebendig, aber nicht überlaufen. Wenn man früh am Morgen oder am Vormittag kommt, hat man den Strand fast für sich allein. Gegen Mittag füllt es sich dann mit Einheimischen, die dort ihre freien Stunden genießen, und das ist auch völlig verständlich, denn der Ort ist einfach schön.




Porto Moniz – bekannt, beliebt und sehr touristisch


Ein weiterer Stopp unserer Tour war Porto Moniz, einer der bekanntesten Orte im Norden Madeiras. Ich war gespannt, weil man diesen Ort wirklich überall sieht, in Reisemagazinen, auf Social Media, in fast jedem Reiseartikel über die Insel. Und ja, es ist auf jeden Fall interessant, Porto Moniz einmal gesehen zu haben.


Die bekannten Naturpools dort sind beeindruckend, keine Frage. Es gibt zwei verschiedene Bereiche: Zum einen ein abgetrennter Bereich, eine Art Freibad mit Eintritt, gepflegt, mit Restaurant, Liegen und sanitären Anlagen. Zum anderen eine natürliche Poollandschaft, die frei zugänglich ist und nichts kostet.

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Gerade für Familien mit Kindern ist Porto Moniz sicher ein schönes Ziel für ein paar Stunden. Für mich persönlich war es aber eher okay. Ich habe es gesehen, muss es aber nicht nochmal haben. Der Ort ist stark touristisch geprägt, Einheimische trifft man hier kaum. Sie wissen schließlich, wo es auf der Insel noch viele andere Naturpools gibt, ruhiger, ursprünglicher und kostenlos.

Ich bin nicht in die Pools gegangen, weil es mir einfach zu voll war. Stattdessen habe ich meine Zeit genutzt, um Porto Moniz auf eigene Faust zu erkunden. Ich bin ein Stück durch die Umgebung spaziert, habe mir eine ruhigere Ecke gesucht und dabei eine Aussicht entdeckt, die gar nicht als Aussichtspunkt ausgeschildert war, umso schöner. Danach habe ich mich in eine kleine Bar gesetzt, etwas getrunken und einfach den Moment genossen, bevor die Tour weiterging.



Cabo Girão und Serra de Água – Ausblicke und Poncha


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Nach dem Mittag ging es weiter nach Cabo Girão, eine der höchsten Klippen Europas mit 580 Metern Höhe. Dort steht eine gläserne Plattform, der Skywalk, mit einem beeindruckenden Blick hinunter auf die Küste, die Weinberge und das Meer.


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Zum Abschluss hielten wir in Serra de Água, in einer typischen kleinen Bar, der Taberna da Poncha. Dort probierten wir den traditionellen madeirischen Poncha, das Nationalgetränk der Insel. Es gibt unzählige Varianten, aber der klassische Poncha à Pescador (Fishermans Poncha) besteht aus Zuckerrohrschnaps, Zitronenschale und Zucker. Ich kann nur empfehlen, verschiedene Sorten zu probieren, jede Region hat ihre eigene Version.



Zurück in Funchal – Meer Musik und gute Laune


Nach der Westtour brachte uns der Guide zurück in unsere Unterkünfte. Meine neue Unterkunft war nun in Funchal, direkt in der Altstadt. Perfekt gelegen, um die kommenden Tage zu genießen.


Am Abend zog es mich in die Barreira Bar Café an der Promenade von Lido. Dort sitzt man direkt über dem Wasser, auf einer Mauer, mit Blick auf den Atlantik.

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Die Atmosphäre ist locker, man kann einfach mit seinem Getränk dasitzen, aufs Meer schauen, quatschen, Leute beobachten. In den Sommermonaten ist hier jeden Abend etwas los, DJs, Musiker, Künstler. Es ist ein Ort, an dem ich mich sofort wohlgefühlt habe.



Spaziergang nach Câmara de Lobos


Am nächsten Tag machte ich mich zu Fuß auf, um Funchal zu erkunden. Ich lief quer durch die Stadt, schaute mir die alten Gebäude und bunten Türen in der Altstadt an und entschied dann spontan, entlang der Küste nach Câmara de Lobos zu laufen. Der Weg führte mich vorbei an São Martinho und Ajuda, durch den Tunnel das Pocas do Gomes und weiter entlang des Praia Formosa. Der Strand ist, wie viele auf Madeira, dunkel und steinig, aber wunderschön.

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Die Aussichten entlang der Strecke waren spektakulär, das Meer, die Vegetation, die kleinen Häuser, alles wirkte lebendig und gleichzeitig ruhig.

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In Câmara de Lobos angekommen, ließ ich mich einfach treiben, setzte mich ans Wasser und beobachtete das Treiben. Zurück nach Funchal ging es dann mit dem Uber, denn nach all den Kilometern freuten sich meine Füße über eine kleine Pause.


Zurück in der Stadt suchte ich mir noch den Jardin Municipal und den Parque de Santa Catarina raus. Beide sind wunderschöne Orte, um einfach ein bisschen zur Ruhe zu kommen, durch die Wege zu schlendern, die Blumen zu betrachten und den Blick über die Stadt schweifen zu lassen.

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Funchal selbst ist keine hektische Hauptstadt. Im Gegenteil, sie ist charmant, gepflegt und wirkt fast schon entspannt. Überall blüht es, kleine Cafés reihen sich aneinander und die Menschen wirken gelassen. Ich habe mich sofort wohlgefühlt, denn Funchal hat diese ganz eigene und ruhige Energie.

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Alleinreisen auf Madeira


Ich bin schon öfter alleine gereist aber Madeira war wirklich eines der Reiseziele bei dem ich mich von Anfang an vollkommen sicher und willkommen gefühlt habe. Die Menschen auf der Insel sind unglaublich herzlich und hilfsbereit und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl unwohl oder unsicher zu sein auch nicht wenn ich abends spät noch unterwegs war.


Ich war oft bis Mitternacht draußen bin durch die Straßen von Funchal gelaufen habe in kleinen Bars gesessen oder bin einfach am Wasser entlang spaziert. Alles war völlig entspannt. Auch in den ruhigeren Gegenden oder wenn ich mit dem Uber unterwegs war hatte ich nie ein ungutes Gefühl.


Madeira ist in meinen Augen ein perfektes Ziel für Alleinreisende auch für Frauen. Man wird freundlich aufgenommen niemand ist aufdringlich und man hat das Gefühl einfach frei und unbeschwert reisen zu können.


Whale Watching – Gänsehaut auf dem Atlantik


An meinem letzten Tag wollte ich unbedingt eine Whale und Dolphin Watching Tour machen. Wieder einmal etwas, das außerhalb meiner Komfortzone lag, weil ich normalerweise keine organisierten Touren buche. Aber diesmal wollte ich es erleben.


Ich entschied mich für ein kleines Boot, eine Art Speedboot, auf dem maximal zehn Personen Platz finden. Die Stimmung war entspannt, das Team super freundlich und professionell. Bevor es losging, wurden wir kurz eingewiesen. Was ich besonders gut fand, war, dass auf Madeira strenge Regeln gelten, wie nah Boote an die Tiere heranfahren dürfen. Immer nur zwei Boote dürfen gleichzeitig in die Nähe und der Abstand muss gewahrt bleiben. Das finde ich großartig, denn so wird der natürliche Lebensraum der Tiere respektiert.


Was ich vorher gar nicht wusste, Madeira gilt als einer der erfolgreichsten Orte für Wal und Delfinbeobachtungen in ganz Europa. Die Chance, Tiere zu sehen, liegt hier bei über 90 Prozent, und das das ganze Jahr über. Viele Touranbieter, darunter auch meiner, garantieren sogar eine kostenlose Wiederholungsfahrt, falls man tatsächlich einmal nichts sehen sollte.


Schon nach kurzer Zeit sichteten wir den ersten Wal, einen Schnabelwal. Unsere Guide, eine junge Frau, war selbst völlig begeistert, weil man diese Art selten zu Gesicht bekommt. Kurz darauf tauchten die ersten Delfine auf.

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Aus wenigen wurden plötzlich viele und einige sprangen sogar neben dem Boot aus dem Wasser. Dieser Moment war unglaublich. So nah, aber trotzdem respektvoll, und einfach voller Leben.


Später entdeckten wir noch eine große Gruppe Grindwale, bestimmt 40 oder 50 Tiere, die ruhig an der Wasseroberfläche trieben und sich sonnten. Das Geräusch, wenn sie atmeten, dieses tiefe, gleichmäßige Ausatmen, das war ein Moment, der mir ewig im Gedächtnis bleiben wird.

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Was ich allerdings unterschätzt hatte, auf dem offenen Meer wird es schnell kalt. Ich war in kurzer Hose und T-Shirt unterwegs und habe ziemlich gefroren. Also kleiner Tipp, egal wie warm es an Land ist, nehmt euch unbedingt etwas zum drüber ziehen mit.



Paul do Mar – ein Abend voller Wärme


Am Abend fuhr ich spontan nach Paul do Mar, einem kleinen Ort im Süden der Insel. Ich aß dort zu Abend und setzte mich danach in den Maktub Pub, eine kleine Bar direkt am Wasser. Der Laden ist total unkonventionell, bunt, lässig, ein bisschen hippieartig eingerichtet mit vielen Surfern, die direkt vom Meer kommen und sich noch mit einem Drink an die Bar setzen.

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Die Stimmung war angenehm, die Menschen freundlich, das Licht, die Farben, die Musik, alles hat sich ruhig und leicht angefühlt. Ich habe mich in dem Moment einfach frei gefühlt, entspannt und angekommen. Neben mir saß eine kleine Gruppe älterer Damen, vielleicht Mitte sechzig, schick gekleidet mit einem Glas Wein in der Hand. Immer wieder schauten sie zu mir herüber, lächelten und irgendwie hatte das etwas sehr Herzliches.


Solche kleinen Begegnungen erlebt man oft nur im Ausland und ich finde das immer wieder schön. Es war einer dieser Abende, an denen einfach alles harmoniert hat, das Meer, die Musik, die Menschen. In der Summe war es einfach ein richtig schöner Moment.



Calheta – Musik Lichter und Lebensfreude


Und genau diese Stimmung, diese Leichtigkeit, dieses einfach das Leben genießen hat sich irgendwie auch auf mich übertragen. Ich war so voller Energie und Freude, dass ich spontan entschieden habe, noch nach Calheta zu fahren.


In Calheta selbst war ich total überrascht. Auf Madeira gibt es ja das ganze Jahr über viele kleine Feste und Veranstaltungen, aber dort traf ich genau zur richtigen Zeit ein. Direkt am Strand war eine große Bühne aufgebaut, Live-Musik spielte und der Blick aufs Meer war einfach unglaublich. Die Atmosphäre war ausgelassen, warm, ehrlich, genau so, wie ich es liebe.


Es waren so viele Menschen unterwegs, wirklich jede Altersklasse, von jung bis alt, leger oder schick, Familien, Pärchen, Freunde. Überall standen kleine Stände mit Essen, Getränken und natürlich Poncha-Bars. Die Leute tanzten, lachten, unterhielten sich und alles war so leicht, so unbeschwert.


Ich bin einfach durch die Promenade gelaufen, habe die Musik gehört, die Gespräche, das Lachen, und ich kann mich nicht erinnern, wann mich zuletzt so viele Menschen in so kurzer Zeit angelächelt haben. Besonders Frauen, einfach so, aus Freundlichkeit heraus. Das war etwas, das mich wirklich berührt hat.


Diese Herzlichkeit, diese Offenheit, dieses Lebensgefühl, das war Madeira pur. Ich wäre am liebsten bis tief in die Nacht geblieben mit diesen vielen fremden, aber irgendwie vertrauten Menschen und hätte einfach diesen Moment weitergelebt. Aber irgendwann musste ich zurück in meine Unterkunft, denn am nächsten Tag ging mein Flug weiter nach Fuerteventura. Und ehrlich gesagt, ich hatte so gar keine Lust zu fliegen, denn in Gedanken war ich längst geblieben, auf Madeira, auf dieser Insel, in die ich mich so wahnsinnig verliebt hatte.



Unterkünfte auf Madeira


Unterkunft in Machico

Meine erste Unterkunft auf Madeira war das Machim d’Arfet House by Homie in Machico, gebucht über Booking (hier findet ihr die Unterkunft).

Die Unterkunft selbst war wirklich top. Alles war sauber, neu, gut ausgestattet und mit allem ausgestattet, was man braucht. Besonders die Küche war super, wenn man sich selbst etwas zubereiten möchte.

Die Lage in Machico ist vor allem dann sinnvoll, wenn man die Wanderung zur Ponta de São Lourenço plant, da sie dafür perfekt liegt.

Ansonsten bietet Machico meiner Meinung nach nicht allzu viel, was man sich länger anschauen müsste. Für eine Nacht als Ausgangspunkt war es aber ideal.


Unterkunft in Funchal

Meine zweite Unterkunft war das FLH Viola Market Wohnung VII in Funchal, gebucht über Airbnb (hier findet ihr die Unterkunft).

Die Lage war perfekt, mitten im Zentrum, man konnte überall zu Fuß hinlaufen, ob zum Hafen, zu den kleinen Boutiquen oder in die Altstadt mit ihren vielen Restaurants.

Allerdings liegt direkt unter der Unterkunft ein Bar-Restaurant, das oft bis spät in die Nacht geöffnet ist, teilweise auch mit Live-Musik.

Es kann also laut werden, wenn man empfindlich ist oder mit offenem Fenster schlafen möchte.

Von der Sauberkeit war alles in Ordnung, die Ausstattung eher schlicht. Wenn man allerdings plant, selbst zu kochen, sollte man wissen, dass die Küchenausstattung sehr begrenzt ist.

Für mich war das Appartment okay, weil ich ohne Auto unterwegs war und die Lage einfach perfekt war. Trotzdem habe ich mich bei meiner zweiten Reise dazu entschieden, die Unterkunft nicht noch einmal zu buchen, da es mir letztlich einfach zu laut und die Küchenausstattung für meine Ansprüche nicht optimal war.



Mein Fazit


Ich muss ehrlich sagen, mein Herz ist in dieser kurzen Zeit auf Madeira geblieben. Ich habe mich total verliebt, weil Madeira einfach meins ist. Ich liebe Grün, ich liebe Pflanzen, ich liebe es zu wandern, aber auch durch kleine Gassen zu schlendern, in Bars zu sitzen und einfach zu genießen. Madeira fühlt sich so lebendig an und gleichzeitig so ruhig.



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Und weil ich mein Herz dort verloren habe und es noch so viele Orte gab, die ich in der kurzen Zeit nicht entdecken konnte, war für mich klar, dass diese Insel mich schon bald wiedersehen würde. Natürlich bin ich dann auch dieses Jahr noch einmal nach Madeira gereist, mit mehr Zeit im Gepäck.


By the way Madeira ist absolut machbar für Menschen mit Zöliakie. Ich habe dort ohne Probleme glutenfrei essen können und war wirklich überrascht wie gut das Angebot auf der Insel ist.


Was ich bei meiner zweiten Reise alles erlebt habe und wie es mit Glutenfreien Möglichkeiten auf der Insel aussieht erfahrt ihr in meinem nächsten Blogbeitrag, also bleibt dran es lohnt sich. Wenn ihr den Beitrag nicht verpassen möchtet, meldet euch für meinen Newsletter an. So bekommt ihr automatisch Bescheid, sobald der neue Artikel online ist.

2 Kommentare


Michael
16. Okt.

Es ist, als wäre ich dabei gewesen. Die Begeisterung ist spürbar und das Schöne anhand der wunderschönen Fotos auch sichtbar. Ein toller Bericht. Danke dafür!!

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Marion
12. Okt.

Wieder ein herzerwärmender, wunderschöner Bericht über Madeira mit unglaublich tollen Fotos! Bin schon gespannt auf die Fortsetzung🤩

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